Tagesfahrt zum Klimahaus + Thieles Garten in Bremerhaven
Die Geschichte über Thieles Garten
Die Brüder Gustav und Georg Thiele haben dieses Grundstück 1923 erworben, als Leherheide noch ein kaum besiedeltes Moor- und Heidegebiet war. Gustav (1877-1968) war
gelernter Geiger, hatte sich aber im Selbststudium zum Bildhauer ausgebildet, worin er seine wahr Berufung sah. Auch sein Bruder Georg (1886-1968) betrieb das erlernte Fotohandwerk nur zum
Broterwerb. Seine Leidenschaft galt der Malerei, der er sich als reiner Autodidakt hingab. 1929 heiratete er Grete Itzen (1905-1990), die sich wie ihr Mann der Malerei widmete. Sie hat beiden
Brüdern unzählige Male Modell gestanden, so dass wir ihr überall im Park begegnen.
Die Brüder begannen etwa 1925 das damals etwa 6000m² große Terrain mit Hilfe von Beton und Baudraht in eine Phantasielandschaft voller Skulpturen umzuwandeln. Im
Verlaufe von 40 Jahren pflanzten sie eine Vielfalt von Bäumen, Büschen und Stauden, darunter manche seltene Exoten. Ihr Wohnhaus mit Galerie bauten sie im maurischen Stil und daneben eine
Moorkate als Gästehaus und Atelier. Thieles haben diese paradiesische Ideal-Landschaft nur für sich selbst gestaltet. Sie war ihr privater Glücksort, wo sie ganz ihrer Kunst lebten. Erst
1925 ist der Skulpturengarten, inzwischen auf 19000 m² erweitert, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.
Nach dem Tod der beiden Brüder mußte Grete Thiele 1971 die Tore schließen. Der Park fiel in einen Dornröschenschlaf. Die Vegetation wucherte, die Figuren und Felsen
verwitterten, vieles wurde mutwillig zerstört oder gestohlen. 1985 erwarb die Stadt Bremerhaven das Anwesen und das Gartenbauamt renovierte die Anlagen und Skulturen. Der 1987 gegründete
Förderverein Thieles Garten e.V. erfüllt dieses seltene Kleinod seit seiner Wiedereröffnung im Frühjahr 1990 wieder mit kulturellem Leben.